Wissenswertes über die Physikalische Werkstätten / PHYWE AG
Mit Gotthelf Leimbach beginnt die Geschichte der "Phywe". Er gründet 1913 in der Baurat-Gerber-Straße 15 die "Gesellschaft zur Erforschung des Erdinnern
mbH". Instrumente für die geologische Forschung werden gefertigt, später kommen Instrumente für den experimentellen Physikunterricht dazu. In den darauf
folgenden Jahren wird das Programm um Lehrmittel für die Fachbereiche Chemie und Biologie erweitert. Ab 1920 heißt das Unternehmen "Physikalische Werkstätten AG",
das Warenzeichen Phywe wird offiziell eingeführt.
Bereits 1925 sind die Göttinger mit 300 Beschäftigten Marktführer im Bereich der experimentellen Darstellung von naturwissenschaftlichen Phänomenen für
schulische und universitäre Belange. Ab 1940 firmieren die Göttinger unter "Phywe Aktiengesellschaft".
Am 1. Januar 1945, bei einem der schwersten Bombenangriffe auf Göttingen, werden wesentliche Teile der damaligen Werksanlagen am Salinenweg zerstört. Ab 1946 beginnt der
Wiederaufbau. 1960 wird das 100 000 Quadratmeter große Firmengelände in der Robert-Bosch-Breite gekauft und ein neues Firmengebäude errichtet.
Das Unternehmen entwickelt sich zu alter Stärke zurück und wird 1966 von Otto Hahn besucht. Der Nobelpreisträger ehrt Phywe für das Engagement "Jugend forscht",
einer bundesweiten Initiative des Magazins Stern. 1972 wird das Produktprogramm um die vorschulische Erziehung erweitert. In diesem Jahr überreicht US-Astronaut Neil Armstrong
auf dem Europa-Treffen von "Jugend forscht" die von Phywe gestifteten Stelltrafos und würdigt das Engagement des Unternehmens.
Ein pädagogisch - naturwi¬senschaftliches Zentrum für Seminare wird 1974 eröffnet, und im selben Jahr erhalten die Göttinger auf der Leipziger Herbstmesse
für das Elektrofeldmeter eine hohe Auszeichnung. Damit gewinnt zum ersten Mal ein deutsches Unternehmen im Themengebiet Lehr- und Lernmittel für das
naturwissenschaftliche Studium eine Goldmedaille.
Anfang der 1980er Jahre wächst die Mitarbeiterzahl auf über 1000. Produkte wie die Großraum-Diffusions-Nebel-kammer oder das Präzisionsmessgerät zur
Prüfung von Bremsflüssigkeiten (mit dem Technologiepreis für innovative Verfahren und Produktentwick¬lungen ausgezeichnet) werden in Göttingen entwickelt
und produziert.
Ende der 1980er Jahre gerät das Unternehmen in wirtschaftliche Turbulenzen. Ausbleibende Fördergelder im Inland und sinkende Exportnachfrage zwingen den
Lehrmittelhersteller, 1987 Vergleich anzumelden. Anschließend geht die Phywe in Konkurs.
Am 1. Januar 1988 wird das Unternehmen von Rolf Lucas-Nülle gekauft und als "Phywe Systeme GmbH" umgewandelt. 360 Beschäftigte werden von dem Kerpener Unternehmer
übernommen. 1988 macht die Phywe rund 66 Mio. DM Umsatz.
Ein neues Geräte- und Laboreinrichtungsprogramm für Schulen und Universitäten wird entwickelt. 1997 setzt das Magnetsystem Naturwissenschaften an der Tafel "neue
Maßstäbe und wird zum Verkaufsschlager in Deutschland", berichtet die Firmenleitung. Ein Jahr später setzt das modulare, multifunktionale Mess-System Cobra3 den
aktuellen Standard für computerun¬terstütztes Experimentieren.
2009 entwickeln die Göttinger in dem neuen Fachbereich "Applied Sciences" Experimente und Lösungen für die medizinische-und Ingenieursausbildung an
Universitäten. Der Anteil des internationalen Geschäftes wächst auf über 60 Prozent des Gesamtumsatzes.
Mit Cobra 4 wird das erste "Wireless Computerbased Measurement System" weltweit vorgestellt, das neue Wege für e-learning-Plattformen eröffnen soll. 2011 erfolgt die
Weltpremie¬re des neuen Röntgengerätes XR 4.0, und 2013 sorgt CurricuLAB als Lehr- und Contentplattform für naturwissenschaftliches Ex¬perimentieren in
innovativen Learning Management Systemen (LMS) für weltweite Beachtung.
Zahlreiche Patente, Auszeichnungen und Ehrungen begleiten die über 100-jährige Firmengeschichte. Das Unternehmen mit 130 Mitarbeitern zählt heute nach eigenen
Angaben 150 000 Kunden auf allen Kontinenten.
Wissenswertes über NEVA
In Geislingen an der Steige am Nordrand der Schwäbischen Alb wurde 1946
die "NEVA Dr. Vatter GmbH als Elektrotechnische Fabrik" gegründet. Später wurde sie in "NEVA, Elektrotechnische Fabrik Dr. Vatter KG,
Geislingen an der Steige. Lehrmittel und Messgeräte für den pysikalischen Unterricht" 1963 beschäftigte sie
fast 100 Mitarbeiter, die sich ausschließlich mit der Herstellung
physikalischer und chemischer Lehrmittel befassen. Besonders pflegte sie die Herstellung von Geräten in
Baukastenform für Demonstrationen und Schülerübungen, von
Experimentier-Stromquellen und von Geräten auf den Gebieten der Elektronik,
Atomphysik und der natürlichen und künstlichen Radioaktivität.
Am 30.09.1992 wurde NEVA von der Firma ELWE Lehrsysteme übernommen, die die Produkte als "Neva didactic" weiter vertrieb.
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