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Dietze-AnlegerDer Anleger nach Dietze ist ein bei allen Elektrizitätsbetrieben eingeführtes, unentbehrliches Werkzeug zur raschen Ausführung von Strommessungen in Wechselstromanlagen. Er ist ein nach seinem Erfinder, Ingenieur Dietze benannter kleiner Stromwandler in Zangenform, mit welchem die Stromleitung umfaßt wird, ohne daß es nötig ist, sie zu unterbrechen. Die Ablesung erfolgt mit einem Amperemeter, das mit dem Anleger zusammen geeicht sein muß. Die Verwendung anderer Amperemeter, sowie der Anschluß eines Wattmeters, Phasenmessers oder dergleichen ist nicht möglich, da der Anleger, um nicht zu schwer zu werden, naturgemäß nur einen verhältnismäßig kleinen Eisenkern haben darf und infolgedessen auch nur eine geringe Leistung abzugeben vermag. Auf ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis ist er nicht abgeglichen. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Auffindung von Leitungsfehlern, wobei statt des Amperemeters auch ein Fernhörer angeschlossen sein kann.
Der zangenförmige Eisenkern wird durch Zusammendrücken der beiden Handgriffe geöffnet, über den Leitungsstrang bzw. das Kabel gebracht und beim Nachlassen des Druckes durch eine kräftige Feder wieder geschlossen. Der Leitungsstrang bildet alsdann die Primärwicklung des Stromwandlers. Versuche haben ergeben, daß bei eisenbewehrten Kabeln der Eisenmantel keine nennenswerten Meßfehler verursacht. Selbstverständlich können Messungen nur an einpoligen Kabeln gemacht werden. Bei Hochspannungsanlagen legt man den Anleger z. B. auch vorzugsweise um Röhrensicherungen oder Trennschalter. Der Anleger wird in vier Ausführungen geliefert: Bei dem mittleren Anleger JDm und bei den beiden großen Anlegern JDg und JDR besteht die Sekundärwicklung nur aus einer Spule. Die Handgriffe sind durch Porzellan-Isolatoren von dem Zangengestell isoliert und tragen je eine metallene Schutzplatte mit kräftiger Erdungsschraube. Diese Porzellan-Isolatoren und die Erdung schützen aber natürlich nur die Handgriffe. Der Eisenkern, das Zangengestell, die Sekundärwicklung und vor allem auch das daran anzuschließende Amperemeter sind bei Verwendung des Anlegers in Hochspannung genau so zu behandeln, als wenn sie selbst Hochspannung führten, Die geringste Entfernung zwischen den der Hochspannung ausgesetzten Teilen und der Erdung beträgt etwa 100 mm. Geprüft wird die Isolation mit 20000 Volt. Die Anleger JDm, JDg und JDR entsprechen also hinsichtlich ihrer Isolationsfestigkeit der Serie II der "Leitsätze für die Konstruktion von Hochspannungs-Apparaten" des V. D. E. und sind in diesem Sinne für Spannungen bis höchstens 6000 Volt verwendbar, bei Anlagen mit hohen Kurzschlußstromstärken nur für entsprechend niedrigere Spannungen. Messungen bei Hochspannung sind ausschließlich mit den Ansteckamperemetern JFktfa auszuführen; die übrigen Amperemeter, sowie der Fernhörer sind nur für Messungen bei Niederspannung oder an Kabeln bestimmt. Die Ansteck-Amperemeter werden ohne Verwendung von Verbindungsleitungen fest an den mittleren oder größeren
Anleger angesteckt, so daß der Anleger mit dem Amperemeier ein handliches Ganzes darstellt. ![]()
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