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Kohlrausch's Universal-Schleifdraht-MeßbrückeDiese als "Kohlrausch - Meßbrücken" bekannt gewordenen Brücken ermöglichen die Ablesung der gemessenen Widerstandswerte unmittelbar in Ohm. Der Vergleichswiderstand hat die Stufen 0,1, l, 10, 100 und 1000 Ohm.
In Verbindung mit einem geeigneten Galvanometer dient die Brücke zur Widerstandsmessung von festen Leitern z. B. Metalldrähten von etwa 0,05 bis 5000 Ohm. Unter Verwendung des Selbstinduktionsstromes eines kleinen aufgebauten Induktionsapparates und eines geeigneten Fernhörers statt des Galvanometers, können auch Widerstände von Elektrolyten, z.B. der innere Widerstand von Elementen und die Übergangswiderstände von Erdplatten an Blitzableiteranlagen bestimmt werden [2]. Man kann nicht jede Brücke ohne weiteres zum Messen von Flüssigkeitswiderständen verwenden. Denn das Gesetz der Wheatstonebrücke gilt ja nur unter der Voraussetzung, dass alle vier Widerstände neutrale Leiter sind, in denen keine elektromotorische Kraft auftritt; in einem zersetzbaren Leiter würde aber beim Durchfliessen eines Gleichstromes die elektromotorische Gegenkraft der Polarisation auftreten. Die Polarisation wird jedoch verhindert, wenn man die Messung mit Wechselstrom ausführt. Diesen entnimmt man einer kleinen Wechselstrommaschine oder gewöhnlich, so auch bei der vorliegenden Brücke, einem Induktionsapparate; an Stelle des Galvanometers tritt ein Elektrodynamometer oder bequemer ein Telephon. Die Universalmessbrücke von Kohlrausch ist in folgender Weise geschaltet:
Der Brückendraht ist zwischen den Klemmen E und F ausgegespannt, die Klemme F ist mit dem Rheostaten R verbunden, von dessen fünftem Messingklotze ein starker Kupferbügel zur Klemme D führt. Das Viereck der vier Widerstände ist also hergestellt, wenn man X an D und E legt. Der Kontakt J ist an einem Metallstabe verschiebbar, welcher sich zwischen den Klemmen B und E1 befindet. Der Stab ist leitend mit B verbunden, dagegen von E1 isoliert. E1 ist durch einen Kupferbügel mit E verbunden, sodass das Galvanometer resp. Telephon, welches man mit F und E1 verbindet, an den Enden des Messdrahtes liegt. Die Klemme A kann durch einen Hebel mit zwei Kontakten verbunden werden, von denen der eine mit GALV., der andere mit TEL. bezeichnet ist. Der erstere führt zum fünften Messingklotz des Rheostaten, der letztere zur primären Wickelung des Induktionsapparates. Das zweite Ende dieser Wickelung ist mit der Klemme C verbunden. Die sekundäre Wickelung führt einerseits zu dem sechsten Messingklotz, der mit dem Rheostaten durch den Stöpsel S verbunden werden kann, andererseits zur Klemme B.
Bei allen Messungen wird der unbekannte Widerstand X an die Klemmen D und E, das Galvanometer resp. Telephon an E1 und F gelegt. Dagegen ist die Schaltung der Batterie verschieden, je nachdem ob man mit Gleichstrom oder mit Wechselstrom arbeiten will. Bei Messungen mit Gleichstrom schaltet man die Batterie zwischen A und B, stellt den Hebel auf den Kontakt GALV und zieht den Stöpsel S. Man erhält dann die in Abb. 2 angegebene Schaltung.
Auszug H&B Katalog 1928 (362k)
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